Die Außenseiterpostille: Briefe an die Führungsverantwortlichen

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15.07.2015

Earnest & Algernon goes fremd

Die Außenseiterpostille „Wahrnehmen“

Einen Guten Tag an die Führungsverantwortlichen,
Außenseiter ist ein relativ neues Wort, wenn wir das etymologische Wörterbuch bemühen. Wir erhalten die Aussage, dass das Wort etwa im 19 Jh. im Englischen entstanden ist und dort für Pferde verwandt wurde, die als chancenlos galten. Von da an ist es in der Welt immer dann verwandt worden, wenn jemand als am Rande der Gesellschaft oder einer bezüglichen Gruppe oder auch außerhalb des Mainstreams gesehen wurde. Außenseiter ist aus Sicht der Anderen meist ein potenzieller Verlierer oder aber auch einer, vor dem die Anderen Angst haben. Außenseiter haben in unserer Gesellschaft „gedacht“ meist wenige Chancen und von ihnen wird verlangt, dass sie sich selbst weiterbringen. Das 20te und 21te Jahrhundert hält viele Geschichten von erfolgreichen Außenseitern bereit, die immer wieder dazu dienen, den sogenannten Schwachen ein Bild anzubieten, das eine Chance verspricht. Und gerne wird eine Außenseitergeschichte erzählt, wenn es darum geht, was unsere Gesellschaft für unbegrenzte Möglichkeiten für jeden einzelnen bereit hält. „Die Lösung lauert überall, wenn Du sie wahrnimmst“ - ist ein hilfreicher Glaubenssatz vieler so genannter Außenseiter.

Aufgrund der Position am Rande hat der Außenseiter die Chance, das Andere und die Anderen sehr genau wahrnehmen zu können. Quasi aus der Position des „Übersehenden“ kann er oder sie in aller Ruhe auf all die Dinge achten, die eine Möglichkeit bieten, der Welt neue und überraschende Impulse zu schenken.

„In der Stille liegt die Kraft“ gilt als Sinnspruch vieler Ordensbrüder und ist in meinen Augen der deutliche Hinweis, dass wir, wenn wir in uns Ruhen, sehr viel bewusster und umfassender die Welt, die uns umgibt, wahrnehmen können. Wir können den Anderen nicht nur sehen, sondern tatsächlich erkennen. Wir nehmen uns Zeit, mit all unseren Sinnen nach Außen und Innen zu schauen und bemerken so die Dinge, wie sie sind und wirken. Dabei ist immer auch der „Blick“ auf die eigenen inneren Gefühle und Spielregeln wichtig. Der Außenseiter, der selbst Angst vor der Entwicklung oder gar dem Erfolg hat, wird sicher scheitern. Oder der Außenseiter, der sich für etwas Besseres hält, wird nicht mehr alles in der Welt wahrnehmen und wird ebenfalls scheitern.

Aber der Außenseiter, der sich an die folgenden Regeln hält:

  • Beachte Deine Stärken und setze sie konsequent ein!
  • Nimm alle Möglichkeiten wahr und wähle die gute Lösung!
  • Wähle Deine Freunde und setze die guten Lösungen gut und schnell mit ihnen gemeinsam um!
  • Nimm die Ergebnisse wahr und entwickle Dich weiter!

wird sicher einen erfolgreichen Weg vor sich haben.
In diesem Sinne wünsche ich gelungenes Wahrnehmen.

Ihr Earnest

 

Die Außenseiterpostille  2

Einen guten Tag an die Führungsverantwortlichen,
gelungenes Wahrnehmen ist nicht immer gleich auch die gute Idee. Allerdings nutzt die gute Idee auch überhaupt nichts, wenn die alltägliche Situation nicht wirklich wahrgenommen wurde. Dabei müssen wir oft über unsere eigenen Erwartungen und Vorstellungen hinwegsehen. Manchmal halten wir diese ja für die Wahrnehmung der Welt da draußen und doch sind sie oft nichts weiter als Einbildungen, gleich einer Fata Morgana in der Wüste, die ja bekanntlich auch zu vielen Irrläufen führen kann.

Gehen wir also davon aus, dass wir unsere augenblickliche Situation, in der wir uns befinden, gut wahrgenommen haben und wollen nun mit einer guten Idee überzeugen.

In den frühen siebziger Jahren, als wir uns – die wir uns erinnern können – von Woodstock inspiriert fühlten, kamen einige Weltenbummler auf die Idee, in Australien in einem Ort Namens Byron Bay eine neue „Gesellschaftsform“ zu gründen. Woodstock ist bekanntermaßen auf vielen Fotos, in der Musik, im Kino und natürlich in vielen Erinnerungen von Menschen verewigt und Byron Bay existiert heute als lebendiger und begehrter Ort. Was ist geschehen?

Zwischen 1768 und 1771 entdeckte James Cook den Platz von Australien als östlichsten Punkt des australischen Festlandes und stellte fest, dass das Land fruchtbar und die „Eingeborenen“ – die wir heute als Aborigines kennen – relativ freundlich sind … und dann wurde Australien an anderen Stellen besiedelt und begehrenswert.

Erst in den siebziger Jahren des 20ten Jahrhunderts entdeckten die Backpacker Amerikas und Europas diesen Ort neu. Die Backpacker der damaligen Zeit waren allesamt Boten der Antivietnambewegung, der Studentenbewegungen Europas oder auch junge Menschen, die relativ kurz nach dem zweiten Weltkrieg und schon wieder beginnender Kriege, nach anderen Lebensformen suchten.

In Byron Bay fanden sie eine Möglichkeit. Sie dachten nach und fühlten genau, was der so genannten zivilisierten Gesellschaft fehlt und taten in vielen Fällen genau das. Niemand versuchte sie in diesem Land daran zu hindern.

Immer lauter begannen sie darüber zu berichten, welche Lebensformen in Byron Bay möglich sind und immer mehr Menschen aus Brisbane und Sydney kamen und wollten sehen … und sie erzählten es immer mehr Menschen, dass es sich wirklich zu leben lohnt in dem Ort, der lange vergessen war.

Heute ist Byron Bay ein weltbekannter Ort, indem es sich wunderbar entspannt und freundlich leben lässt.

Einige wenige Menschen (in der damaligen Zeit alles Außenseiter) hatten die Idee, dass sich an diesem Ort das Leben lohnt und haben sehr viel dafür getan, dass es immer mehr Menschen genau so erlebt haben. Sie haben sich sehr genau darüber Gedanken gemacht, was den Menschen fehlt und haben dann ihre Produkte und Dienstleistungen entwickelt und sie den Menschen vor Ort mit großer Qualität angeboten. Diese Menschen haben dann in ihren Städten (und das war schnell die ganze Welt) darüber berichtet, wie wunderbar dieser Ort ist und immer mehr Menschen wollten hier hin. So wurde ein schöner und lebendiger Ort mitten im Urwald direkt am Pazifik geschaffen, der bis zum heutigen Zeitpunkt so wächst, wie es die Menschen in Byron Bay wollen!

Was taten die Menschen in Byron Bay? Sie entschieden sich klar und kompromisslos für die Sehnsüchte und Träume der Menschen und bedienen diese mit einer sehr hohen Qualität in den Dienstleistungen und Produkten. Und sie tun das mit einer für uns Deutschen unglaublichen Freundlichkeit und Wertschätzung.

In diesem Sinne wünsche ich für die nächsten Tage

  • Gute Ideen, die die Menschen mögen.
  • Botschafter, die bereit sind, ihre Geschichte weiterzuerzählen.
  • Den Willen, all‘ die Dinge mit hoher Qualität und großer Freundlichkeit zu tun!
  • Mit herzlichem Gruß

Ihr Earnest

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