DFV-Umfrage 2015: Mehr Franchisesysteme und weniger Franchisenehmer

29.04.2015

Die im März des laufenden Jahres bei Franchisegebern durchgeführte Umfrage des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV) weist nach, dass sich die deutsche Franchisewirtschaft in 2014 weiterhin positiv entwickelte. Die Anzahl der Franchisenehmer nahm allerdings ab.

Bei der Zahl der Franchisesysteme war innerhalb eines Jahres ein Zuwachs um acht Prozent von 994 auf rund 1075 zu verzeichnen. Das Plus ließ den Umsatz dieses Wirtschaftssektors steigen – er wuchs 2014 um 16,9 Prozent von 62,8 auf 73,4 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Die Zahl der Franchisenehmer ist jedoch im Vergleich zu 2013 gesunken. Nämlich von 76.500 um 5,4 Prozent auf 72.384.

„Systeme wachsen mit bestehenden Partnern“

„Einerseits wächst der Markt mit neuen, innovativen und attraktiven Franchisekonzepten. Und viele Franchisegeber konkurrieren untereinander um die besten Franchisenehmer. Andererseits fehlt es immer mehr an Unternehmensgründern, da bei der aktuell stabilen Arbeitsmarktlage nur sehr schwer Personen zu finden sind, die ihre „sichere“ Festanstellung gegen eine Selbstständigkeit tauschen wollen“, wertet der Geschäftsführer des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV). Torben L. Brodersen. „Franchisesysteme wachsen somit immer häufiger mit bereits bestehenden Franchisepartnern durch sogenanntes Multi-Unit Franchising, mit eigenen Betrieben oder durch die Übernahme bestehender Standorte, wenn Franchisepartnerschaften vertraglich auslaufen.“

Brodersen weiter: „Das erklärt auch, warum die Anzahl der Mitarbeiter in der gesamten Franchisewirtschaft 2014 unterm Strich gestiegen ist, nämlich um drei Prozent von 525.300 auf 541.040 im Vergleich zum Vorjahr.“

Fitness- und Social Franchisesysteme legen zu

Mit Blick auf die Branchen zeigt sich, dass der Dienstleistungssektor mit 38 Prozent zwar sieben Prozentpunkte weniger im Vergleich zum Vorjahr aufweist, herausgerechnet ist hier für 2014  jedoch erstmals der Bereich Fitness/Gesundheit. Dieser entwickelt sich entsprechend den Megatrends „Healthstyle“, „Demografischer Wandel“ und „Greenomics“ immer stärker und macht bereits neun Prozent des Gesamtmarktes aus.

Einen wachsenden Anteil im Dienstleistungsbereich haben neuerdings auch Social Franchise Systeme, die immer stärker am Markt Einzug erhalten. Die Bereiche Handel und Hotel/Gastronomie bleiben mit 25 und 19 Prozent weiterhin stabil. Das Handwerk hat einen Rückgang um vier Prozentpunkte von 11 auf sieben Prozent zu verzeichnen.

Die Werte basieren auf einer Umfrage, die der DFV im März 2015 unter Franchisegebern gemeinsam mit dem von Münster/Westfalen aus tätigen Internationalen Centrum für Franchising und Cooperation (F&C) und der Spectos GmbH durchführte.

Mehr zum Thema – auch Grafiken der Ergebnisse – lesen Sie hier

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