Franchise | Apollo legt Untersuchung vor: Autofahrer schätzen Sehkraft falsch ein
Nach einer neuen umfangreichen Untersuchung von Apollo und TNS Infratest schätzen 74 Prozent der deutschen Autofahrer die eigene Sehkraft falsch ein. 80 Prozent befürworten aber eine Sehtest-Pflicht.
Wenn es um die eigene Sehstärke geht, sind sich Deutschlands Autofahrer unsicher. Knapp Dreiviertel von ihnen beurteilen sie falsch. Ganze 59 Prozent davon überschätzen sich. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie von Apollo, die Deutschlands filialstärkster Optiker in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Sommer 2016 durchgeführt hat. Mehr als 2200 Autofahrer wurden dafür an Autobahnraststätten und in den mehr als 800 Apollo-Filialen in ganz Deutschland befragt und anschließend untersucht.
Sehschwächen verursachen Verkehrsunfälle
„Offizielle Erhebungen und Studien gab es bisher nicht. Doch nach Schätzungen des Berufsverbands der Augenärzte verursachen Sehschwächen rund 300.000 Verkehrsunfälle pro Jahr“, erklärt Dr. Jörg Ehmer, CEO von Apollo, und führt weiter aus: „Unsere Studie beweist, wie weit Selbsteinschätzung und Realität der eigenen Sehkraft auseinanderliegen – ein Faktor, der das Unfallrisiko erhöht.“
Marcus Bernhard, Augenoptikermeister bei Apollo kritisiert vor allem die wenigen, verpflichtenden Sehtests in Deutschland: „Trotz der erschreckend hohen Zahl der Unfälle gibt es außer vor der Fahrschulprüfung keinen gesetzlich vorgeschriebenen Sehtest für Autofahrer.“ Folgerichtig appelliert er an die Verkehrsteilnehmer: „Sie müssen selbst aktiv werden und sich testen lassen. Den meisten Menschen fällt es schlicht nicht auf, dass sich ihre Sehleistung verschlechtert hat – zumal dies in der Regel schleichend geschieht, deswegen aber nicht minder gefährlich ist“.
Mit dem Alter sinkt Bereitschaft zum Sehtest
Grundsätzlich stimmen die Fahrzeuglenker der Notwendigkeit von Sehtests zu. Rund 80 Prozent aller Befragten sprechen sich sogar für eine regelmäßige Überprüfung bei Führerscheininhabern ab einem gewissen Alter aus. Laut 54 Prozent der deutschen Autofahrer sollte ein regelmäßiger Sehtest bereits ab einem Alter von 40-60 Jahren verpflichtend sein.
Mit steigendem Alter sinkt jedoch die Zustimmung. Möglicher Grund dafür könnte die Angst vor dem Führerscheinverlust sein, falls die Augen nicht mehr fit genug für den Straßenverkehr sind. Bei nahezu jedem zweiten über 65-Jährigen liegt deshalb der Sehtest länger als zwei Jahre zurück. Bei 14 Prozent sind sogar schon über sechs Jahre vergangen.
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