Franchise | Studienkreis gibt Tipps zur Mediennutzung in der Corona-Krise
Die aktuelle häusliche Isolation befeuert in vielen Familien die Diskussion um die Mediennutzung. Der Studienkreis gibt Rat, wie Familien sich in dieser Ausnahmesituation über die Zeit an Smartphone & Co. einigen können. Das Nachhilfe-Institut gibt zehn Tipps für die Mediennutzung.
Soziale Netzwerke und Chatgruppen, Videoplattformen und Games: Jugendliche sind mit ihren medialen Gewohnheiten gut gerüstet, um während der Corona-Krise Kontakte zu pflegen und sich die Zeit zu vertreiben. Andererseits übt das Internet selbst in nicht von Corona getrübten Zeiten eine große Anziehungskraft aus. Ohne klare Regeln kommen schnell mehrere Stunden Medienzeit zusammen – oft hängt der Haussegen deshalb schief.
Mehr Zeit zur Verfügung
Während der Corona-Krise ist dieses Risiko noch höher, weil Aktivitäten und Verabredungen wegfallen und mehr Zeit zur Verfügung steht. Deshalb sollten sich Familien auf neue Regeln verständigen, die der aktuellen Lebenssituation Rechnung tragen. Hilfestellung dafür hat der Studienkreis mit „Zehn Tipps für die Mediennutzung“ zusammengestellt. Im Zentrum stehen ein stärkerer Blick auf die Inhalte und ein offener Dialog in den Familien.
Die richtige Mischung
„Viele Diskussionen um Mediennutzung beschränken sich auf die Dauer, die Jugendliche online verbringen. Aktuell ist aber ein stärkerer Blick auf die Inhalte nötig“, sagt Max Kade, Pädagogischer Leiter des Studienkreises. „Zum Beispiel haben Chatgruppen vor der Corona-Krise den realen Austausch nur ergänzt. Jetzt spielt diese Art der Kommunikation eine wesentliche Rolle für die Kontaktpflege. Deshalb sollte man ihr auch Raum geben.“
Das gleiche gilt für das Lernen am Computer. Solange die Schulen geschlossen sind, läuft das Lernen stärker über das Internet ab – von den Aufgaben, die die Lehrkräfte nach Hause schicken, bis hin zu Lernangeboten von Institutionen, Medien und Vereinen.
„Die Jugendlichen haben in dieser Zeit die Chance, sich im Online-Lernen zu üben. Das ist eine wichtige Kompetenz für die Zukunft, weil diese Lernformen immer häufiger werden und zum Beispiel stärker als Präsenzangebote erfordern, den eigenen Lernprozess zu reflektieren“, erklärt Kade.
„Offline“-Tätigkeiten wichtig
Auch Freizeitaktivitäten am Computer dürfen sein, allerdings muss es auch ausreichend bildschirmfreie Zeiten geben. Studien legen nah, dass zu viel Zeit am Bildschirm die Konzentration schwächt und Kinder und Jugendliche innerlich nicht zur Ruhe kommen.
Deshalb sollten Regeln über die Mediennutzung während der Corona-Krise auch „Offline“-Tätigkeiten umfassen, zum Beispiel regelmäßiger Sport, Spaziergänge mit der Familie und gemeinsame, medienfreie Mahlzeiten. Das tut nicht nur Jugendlichen gut, sondern der ganzen Familie.
Dialog über den Medienkonsum
Ein Ziel teilen Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise mit ihren Eltern: Alle wünschen sich, dass die Zeit zu Hause so angenehm wie möglich abläuft. Deshalb ist die häusliche Isolation auch eine Chance, um den Dialog über die Mediennutzung zur Beziehungspflege zu nutzen.
Neben unterhaltsamen Aktivitäten im Internet sollten dabei auf jeden Fall auch unangenehme Erlebnisse im Internet zur Sprache kommen, etwa Erfahrungen mit Fake News oder Cybermobbing. Studien zeigen, dass viele Jugendliche trotz aller technischen Versiertheit nicht die nötige Digitalkompetenz besitzen, um Informationen und Erlebnisse im Internet richtig zu bewerten. Hier können Eltern wichtige Unterstützung bieten. Informationen und Orientierung bieten zum Beispiel der elternguide.online oder die Initiativen surfen:ohne:risiko des Bundesfamilienministeriums.
„Familien haben jetzt eine gute Gelegenheit, um für alle verträgliche Mediengewohnheiten zu entwickeln. Wenn das gelingt, dann kann es sich weit über das Ende der Corona-Krise hinaus auszahlen“, sagt Kade.