Franchise-Szene Österreichs blickt trotz Covid-19 optimistisch in die Zukunft

Auch die österreichische Franchise-Wirtschaft wurde durch die Verbreitung von Covid-19 vor große Herausforderungen gestellt. Eine aktuelle Umfrage des Österreichischen Franchise-Verbandes (ÖFV) zeigt, dass viele mit wirtschaftlichen Einbußen zu kämpfen haben, jedoch einen wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Organisations- und Vertriebsmodellen durch ein funktionierendes Netzwerk wahrnimmt.

Der ÖFV beauftragte das Institut für Organisationsforschung und -entwicklung „vieconsult“, eine Umfrage zu den Auswirkungen der Krise auf die österreichische Franchise-Wirtschaft durchzuführen. Im Zuge dieser Studie wurden im Mai und Juni 2020 rund 100 Franchise-System-Zentralen befragt.

Umsatzeinbußen

Die Umfrage zeigt, dass auch die Franchise-Wirtschaft hart von der Corona-Krise getroffen wurde. 72 Prozent der befragten Systeme sprechen von mittleren bis starken Umsatzeinbußen. Mit Umsatzzahlen wie vor der Krise rechnet man erst in sechs bis zwölf Monaten wieder. Konkret geben 23 Prozent der Befragten an, dass sie mit einer Umsatzerholung bis zum dritten Quartal des laufenden Jahres rechnen. Weitere 31 Prozent gehen davon aus, dass es bis Jahresende dauern wird und 38 Prozent bis zum ersten Halbjahr des Jahres 2021.

Wertvolle Unterstützungsstruktur

 „Diese Umfrage macht deutlich, dass auch wir hart von der Krise getroffen wurden. Erfreulich jedoch ist, dass 90 Prozent der Systeme eine Stabilität bei den aktiven Franchisepartnern verzeichnen können. Das bedeutet, dass die aktuelle Zeit zwar große Herausforderungen mit sich bringt, das Partnernetzwerk jedoch nahezu gleich geblieben ist“, sagt die ÖFV-Generalsekretärin Barbara Steiner.

An einem Punkt sind sich alle Systeme einig: es lohnt sich, Teil eines Franchise-Netzwerkes zu sein, vor allem in Zeiten der Krise. „Zusammen ist man weniger allein. So könnte man wohl humorvoll ein zentrales Meinungsbild der Studie zusammenfassen“, wertet der Studienleiter Gerd Beidernikl.

Das Franchise-Netzwerk gibt den österreichischen Systemen Zuversicht für die Zukunft. So geht man davon aus, dass dieses Geschäftsmodell in den kommenden Wochen und Monaten eine attraktive Karriereoption sein wird. „Wir erleben einen hohen Service- und Fürsorgegrad unter den System-Zentralen und darauf aufbauend eine Unterstützungsstruktur, die Franchise-Partner zu werden weiterhin attraktiv erscheinen lässt. Auch in Krisenzeiten“, so Beidernikl.

Gutes Krisenmanagement

Das eigene Krisenmanagement betrachten die Befragten als äußerst gelungen. 94 Prozent sind überzeugt, dass sie richtig gehandelt haben und auch ihre Partner optimal unterstützt haben. 89 Prozent finden, dass es den eigenen Franchise-Partnern bestmöglich gelungen ist, auf die Herausforderungen zu reagieren.

Auch mit dem Umgang der österreichischen Bundesregierung sind 72 Prozent der befragten Systeme zufrieden. Dieses Zufriedenheitsbild spaltet sich jedoch stark nach Branchen. Systeme aus dem Handel fühlen sich positiv unterstützt, während andere Wirtschaftszweige dies durchaus skeptischer sehen.