ÖFV-Studie bescheinigt Franchising erneuten Aufwärtstrend

Eine neue Studie über die österreichische Franchiselandschaft zeigt, dass Franchise-Systeme weiterhin sehr gefragt und auf Wachstumskurs sind und für viele eine Option darstellen, um den Weg in die Selbstständigkeit erfolgreich zu bestreiten. Der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV) beauftragte bestHeads und mm.insights mit der Durchführung einer neuen Erhebung.

Im Zuge einer Onlinebefragung wurde nach einer ÖFV-Mitteilung erhoben, dass in Österreich aktuell circa 495 Franchise-Systeme mit insgesamt 9.600 Franchisenehmer*innen an 12.000 Standorten tätig sind. Diese Unternehmen konnten im vergangenen Wirtschaftsjahr einen beachtlichen Umsatz von 10,8 Milliarden Euro erwirtschaften.

87.700 Personen beschäftigt

Bemerkenswert: 50% der befragten Franchisegeber*innen gaben einen Umsatz von über 5 Millionen Euro an. Auch die Beschäftigungszahl mit 87.700 Personen kann sich sehen lassen. ergleicht man die neu gewonnen Erkenntnisse mit jenen Zahlen der letzten Franchise-Studie, so kann erneut ein erneuter Aufwärtstrend – trotz der Corona-Krise – in der Szene verzeichnet werden.

Die Branchenverteilung ist nach wie vor vielfältig, wobei die Branchen Bauen, Lebensmittel und Gastronomie in Summe circa 45% ausmachen.

50 Prozent in der Expansionsphase
 
Die Befragung zeigte auch, dass sich 24% der Franchise-Systeme in der Start- bzw. Aufbauphase befinden und weitere 50% in der Expansionsphase. 74% sind somit im Wachstum und 17% der Systeme haben bereits die Reifephase erreicht. Die Konsolidierungs- bzw. Schließungsphase spielt mit jeweils 2% keine Rolle.

Der Nettoumsatz soll bei 79% der Franchise-Systeme gesteigert werden. 91% planen auch die Aufnahme neuer Franchisenehmer*innen und lediglich 20% der Systeme möchten sich von einem oder mehreren Partner*innen trennen. Damit stehen beabsichtigten 2.300 neuen Franchisenehmer*innen, 224 geplante Trennungen gegenüber.

Herausforderungen der Branche

Neue bzw. geeignete Franchisenehmer*innen zu finden, stellt nach wie vor eine große Herausforderung in der Szene dar sowie die Steigerung von Absatz und Umsatz als auch die Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen.

Trotz Corona zeigt sich auch bei den Neueinstellungen eine wirtschaftliche Dynamik. 79% der Systeme haben in den letzten 12 Monaten neue Mitarbeiter*innen eingestellt und 73% planen dies auch in den kommenden 12 Monaten. Das bedeutet pro System 15 Mitarbeiter*innen und ergibt in Summe 7.500.

Global und lokal vereint

Die Franchise-Landschaft ist global als auch lokal von großer Bedeutung. Drei Viertel der Systeme kommen aus Österreich und beinahe zwei Drittel agieren international. Bei der Internationalisierung wird für das nächste Jahr eine Steigerung von 17% angestrebt und von derzeit 62% international tätigen Systemen soll künftig auf 79% gesteigert werden.
 
Aktuell liegt der weibliche Franchisepartnerinnen Anteil bei 22%, dieser soll künftig aber auf 26% gesteigert werden. Der weibliche Führungskräfteanteil hat mit 27% noch Luft nach oben, spezielle Förderprogramme für Frauen sollen dies unterstützen. Das Thema Gleichstellung ist bei 52% der Systeme in der Unternehmensphilosophie verankert und bei 76% der Systeme werden Frauen und Männer gleich entlohnt.

Durch die Erfolgsfaktoren „Zusammenhalt in der Gruppe“ sowie „Zentrale Lösungen“ haben 81% der befragten Franchise-Systeme angegeben, dass sie die Corona-Krise gut überstanden haben.