Franchise | Studie der Duden Institute: Was bleibt nach zwei Jahren Pandemie?

In der Online-Lerntherapie-Studie der Duden Institute für Lerntherapie wurden Kinder und Jugendliche sowie Eltern befragt, wie sie die Qualität ihrer Lerntherapie in Bezug auf Wirksamkeit, Wohlbefinden sowie der therapeutischen Beziehung im Präsenz- und im Online-Setting beurteilen.

Die Studie zeigt auf, worin die Herausforderungen liegen und unter welchen Bedingungen digitaler Unterricht gelingen kann.
 
Das Urteil über Online-Unterricht an Schulen fiel in zwei Jahren Pandemie oft vernichtend aus: Meist fehlte es an technischem Equipment, aber auch viele Kinder und Jugendliche und ihre Eltern waren überfordert, weil sie mit den neuen Anforderungen häufig allein gelassen wurden.

Fehlende Erfahrungen

Die Duden Institute für Lerntherapie standen mit Beginn der Pandemie vor ähnlichen Herausforderungen wie Schulen: Es gab bis dato keine Erfahrungen mit Online-Lerntherapie. Dennoch musste zügig ein Ersatz für die Präsenztherapie gefunden werden.

Der Aufbau und die Entwicklung der Online-Therapie wurden mit einer bundesweiten Studie begleitet. Ein Ziel war es dabei, aus den Vor- und Nachteilen, Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Online-Lerntherapie zu identifizieren, die sich auch auf schulische Angebote übertragen lassen.

Ergebnisse:

  • Die Ergebnisse sind im Vergleich zum Urteil über den Distanzunterricht überraschend positiv: Zwar bevorzugen zwei Drittel der Kinder die Präsenztherapie, genauso viele von ihnen sagen aber auch, dass sie eine Online-Therapie als sinnvoll erachten und weiterempfehlen würden. Viele der Befragten sprechen sich auch für ein Hybridmodell aus.
  • Als größten Vorteil der Online-Termine bewerten Kinder den Wegfall der Wegzeiten: Ihnen bleibt so schlichtweg mehr Freizeit. Ebenso bedeutet das digitale Setting unter besonderen Umständen mehr Unabhängigkeit, etwa bei Streiks im ÖPNV oder wenn Personen anderweitig in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, beispielsweise bei einem gebrochenen Bein oder auch bei einem Umzug.
  • Als größte Herausforderung benennen ein Drittel (62) der Kinder technische Probleme, wobei nahezu genauso viele (61) ebenfalls angeben, keine Erfahrungen mit digitalen Medien zu haben. Die sonst in der Debatte häufig angeführten Nachteile sehen die Kinder in den Online-Lerntherapien nicht: Lediglich 10 von 178 Kindern geben an, leichter abgelenkt zu werden, nur 23 Kinder vermissen den persönlichen Kontakt – etwas, das Eltern als viel größeres Problem definieren (94 von 141).

Fazit und Forderungen

Dr. Lorenz Huck, Geschäftsführer der Duden Institute für Lerntherapie und einer der Autoren der Studie zieht folgendes Fazit aus den Erhebungen: „Online-Lerntherapie ist auch nach dem Ende der Corona-Pandemie und der Kontaktbeschränkungen eine gute Lösung für viele Familien – meist als Ergänzung zur Therapie in Präsenz oder als gute Alternative in Ausnahmesituationen. Wir arbeiten nun vor allem daran, technische Probleme weiter zu reduzieren.“

Die Studie im Bereich Lerntherapie zeigt, was nötig ist, damit Online-Lernangebote als angemessener Ersatz für die Arbeit in Präsenz dienen können:

  • Didaktisch ausgereifte Online-Konzepte durch die Lehrinstitutionen und keine 1:1-Übertragung des Präsenzunterrichts
  • digitale Bildung bzw. Bildungsangebote für Schüler/-innen und Lehrkräfte
  • Sicherstellung einer adäquaten technischen Ausstattung. Gerade finanzschwache Familien müssen hier unterstützt werden.