Franchise | Pirtek-Gründer Bernd Weber scheidet mit Jubiläumsfeier aus

Ende 1996 ließ Diplom-Ingenieur Bernd Weber die Pirtek Deutschland GmbH als Franchisesystem ins Gewerberegister der Stadt Köln eintragen. Das war der Startschuss für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens, das 20 Jahre später nicht nur den hiesigen Marktführer eingeholt, sondern darüber hinaus den Markt für Hydraulikschlauchservices grundlegend verändert hat.

Die eigentliche Geschäftsidee hinter Pirtek stammt aus Australien: Dort hatten zwei Kollegen und Geschäftsfreunde 1979 den Einfall, einen schnellen Liefer- und Austauschservice für Hydraulikschläuche zu etablieren. Sie gründeten ein Unternehmen mit dem Namen Pirtek –  abgeleitet von Pirelli Technologies.

Center in Australien besucht

Diplom-Ingenieur Bernd Weber lernte dieses schnell wachsende Pirtek Australien in den Jahren 1987 bis 1992 erstmals kennen. Als Export-Vertriebsleiter für Hydraulikkomponenten bei der Firma Voss in Wipperfürth hatte Weber dorthin Kontakte geknüpft und Pirtek als Kunden für seinen damaligen Arbeitgeber gewonnen. Viele der damals rund 45 australischen Center besuchte Weber persönlich und lernte auf diese Weise nicht nur das Unternehmen und seine Funktionsweise, sondern auch die beiden Gründer und Geschäftsführer Wally Davey und Peter Duncan persönlich kennen.

Duncan war es, der sich 1996 an Weber erinnerte, als ein Geschäftsführer und Franchisegeber für die neu zu gründende Pirtek Deutschland GmbH gesucht wurde. Er rief Weber an und  unterbreitete ihm den Vorschlag, Pirtek in Deutschland auf den Markt zu bringen. Weber nahm das Angebot bekanntlich an.

Die Zeit der „Servicewüste“

Sitz der Franchisezentrale wurde Köln am Rhein. Doch aller Anfang ist bekanntlich schwer, für Pirtek gleich doppelt: So waren zum damaligen Zeitpunkt weder Franchisesysteme bekannt oder  beliebt, noch war Service als Kostenfaktor in Deutschland akzeptiert. Der Begriff „Servicewüste“ war damals in aller Munde und unter Service verstand man damals, seinem Kunden die Tür aufzuhalten, wenn er das Geschäft betrat – und dafür zahlte doch keiner Geld.

Kein Hydraulikschlauchservice damals hatte jemals einen Schlauch ein- oder ausgebaut, alle verkauften lediglich ihre Produkte in stationären Werkstätten. Es kostete Pirtek in der konservativen Branche Bau viel Überzeugungsarbeit und Geduld, die Kunden davon zu überzeugen, dass nicht nur ein Produkt an sich, sondern auch guter und schneller Service Kostenfaktoren sind.

Flächendeckendes Servicenetz

20 Jahre später hat Pirtek mit 69 Centern und ca. 270 mobilen Fahrzeugen ein flächendeckendes Servicenetz in Deutschland etabliert und garantiert Reaktionszeiten von maximal einer Stunde im Falle von Hydraulikschlauchdefekten.

Modernste Technik, (darunter die für Pirtek speziell entwickelte Software MST-Online), eine ausgeklügelte Logistik (dazu zählt die Einteilung der Bundesrepublik in Zuständigkeitsgebiete für Center und Service-Techniker und/oder die zentrale Service-Hotline, die den Anrufer direkt zum zuständigen lokalen Center weiterleitet) und nicht zuletzt die Aufgabenteilung des Franchisesystems in eine Zentrale und viele lokale, selbständige Franchisepartner gewährleisten die prosperierende Entwicklung und den Erfolg des Unternehmens.

Die „Ära Bernd Weber“ geht zu Ende

Das Jubiläum feiert die Pirtek Deutschland GmbH mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Zum einen hat Pirtek mit seiner flächendeckenden Präsenz an stationären und mobilen Werkstätten den Marktführer für Hydraulikschlauchservices mittlerweile eingeholt und freut sich über seine Erfolgsgeschichte. Pirtek hat den Servicemarkt in der Branche grundlegend verändert. Selbst kleinere lokale Hydraulikschlauchservices verfügen mittlerweile über mobile Werkstätten, um Kunden vor Ort bedienen zu können, denn die Bereitschaft von Kunden, für guten und schnellen Service Geld zu zahlen ist heute etabliert und kein Thema mehr.

Aber zum Jubiläum scheidet der Gründer Bernd Weber aus dem Unternehmen aus. Er hat Pirtek nicht nur gegründet, sondern das Unternehmen über zwei Jahrzehnte hinweg geprägt. Alle derzeit aktiven Franchisepartner bundesweit holte er ins System und mit ihnen gemeinsam knüpfte er einen starken Verbund.

Zum 1. Januar 2017 geht Weber in den wohlverdienten Ruhestand und überlässt die Geschäftsführung Michael Thiehofe. Der in Bottrop heimische Industrieanlagenfachwirt begleitet Weber bereits seit mehr als zwei Jahren als Geschäftsführer und ist bereits bestens mit den zukünftigen Herausforderungen und Aufgaben für Pirtek vertraut.

Durch zahlreiche Aus- und Fortbildungen für Management einerseits, seine langjährige Berufserfahrung im technischen Umfeld und seine bodenständige Art andererseits, ist Thiehofe - auch von der europäischen Muttergesellschaft – für seine neue Aufgabe bestens gerüstet.