Franchise | Apollo-Studie: Augenprobleme bei Heranwachsenden durch übermäßige Handy-Nutzung
Eine neue Apollo-Studie zeigt: Jeder dritte Deutsche unter 18 Jahren leidet an Beschwerden durch die übermäßige Nutzung von Handy, Tablet & Co. Experten empfehlen daher umfassende Vorsichtsmaßnahmen und regelmäßige Sehtests, vor allem im Kindesalter.
34 Prozent der Jugendlichen in der Bundesrepublik klagen über Gesundheitsschäden, die – nach Meinung ihrer Eltern – vor allem durch die tägliche, stundenlange und oft ununterbrochene Nutzung von digitalen Medien hervorgerufen werden.
Bedarf an Brillen steigt
Die repräsentative Studie von von Deutschlands filialstärkster Optiker-Kette Apollo zeigt, treten Augenprobleme in dieser jungen Zielgruppe besorgniserregend häufig auf. Auch die Verkaufszahlen von Apollo zeigen: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre – also seit Einführung des ersten Smartphones von Apple im Jahr 2007 – stieg die Zahl verkaufter Brillen an Kinder und Jugendliche um 50 Prozent.
Die Studie führte Kantar TNS im Auftrag von Apollo durch – vom 5. April bis 19. Mai 2018 wurden 1097 Eltern zur Mediennutzung ihrer Kinder (12 bis 18 Jahre) befragt.
Über ein Drittel (34 Prozent) der Jugendlichen in Deutschland leidet unter körperlichen Beschwerden wie Verspannungen, Nacken- und Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen. 28 Prozent von ihnen haben demnach bereits Schwierigkeiten mit ihren Augen. Auch Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Nervosität sind bei dieser Altersgruppe bereits weit verbreitet.
Risiko für Kurzsichtigkeit
Die Beschwerden können natürlich nicht ausschließlich auf die Nutzung von Smart Devices zurückgeführt werden. Aber Smartphone, Tablet & Co. fördern eine Lebensweise, die gerade bei Heranwachsenden häufig problematisch ist: „Die Jugendlichen verbringen weniger Zeit an der frischen Luft, da bleiben Bewegung und der Blick in die Ferne oft auf der Strecke“, merkt Apollo-Expertin Julia Kempe an.
Und gerade das ist in der Kindheit und Jugend risikoreich. Denn nur in diesem Alter wächst das Auge. Ist der Augapfel zu selten natürlichem Licht ausgesetzt oder zu oft auf Nahsicht fokussiert, entsteht eine Überlänge des Augapfels, die zu Kurzsichtigkeit führt. Diese ist meist leicht mit einer Brille oder Kontaktlinsen behoben, langfristig kann dem Nachwuchs so eine spätere und dauerhafte Fehlsichtigkeit erspart werden. „Um Beschwerden und Beeinträchtigungen gar nicht erst auftreten zu lassen, raten wir bei der Mediennutzung zu einfachen Verhaltensregeln“, erklärt Julia Kempe.
So benutzen Kinder gefahrlos Smartphone & Co. :
- Digitale Geräte nur bei ausreichender Beleuchtung nutzen: Künstliches Licht in einer dunklen Umgebung kann das Wachstum des Augapfels dauerhaft beeinträchtigen. Daher immer für eine helle und gut beleuchtete Umgebung sorgen.
- Zwei Stunden täglich raus ins Freie: Wichtig für das Wachstum des Augapfels ist die Fernsicht in Zusammenhang mit dem Aufenthalt in hellem Tageslicht. Gerade Kinder und Jugendliche sollten daher mindestens zwei Stunden täglich im Freien verbringen.
- In die Ferne schauen: Bei der Nutzung von Smartphone und Computer sollten sie den Blick immer wieder in die weiter entfernte Umgebung schweifen lassen und das für mindestens 20 Sekunden, damit das Auge zwischen Nah- und Fernsicht umstellen muss.
- Regelmäßige Sehtests: Kinderaugen sollten regelmäßig beim Augenarzt überprüft werden – nur so können Probleme frühzeitig erkannt und beim Optiker korrigiert werden. Spätestens vor dem Schulanfang und dann alle zwei Jahre sollten die Augen getestet werden.
Eltern in der Pflicht
Bereits jetzt benötigen 28 Prozent der Jugendlichen eine Sehhilfe – Tendenz steigend. Julia Kempe sieht hier vor allem die Eltern in der Pflicht, diese reagieren laut Studie nämlich erst, wenn bereits Beschwerden aufgetreten sind. „Eltern sollten sich frühzeitig und vorsorglich um die Gesundheit der Augen ihrer Kinder kümmern, damit die Sehhilfe nicht zum Standard wird. Denn Sehschwächen sind weltweit ein wachsendes Problem“, so Apollo-Expertin Kempe.
Dies zeigen auch aktuelle Erhebungen zum „Welttag des Sehens“ (11. Oktober): Global betrachtet, haben 253 Millionen Menschen eine Sehschwäche. Beinahe noch erschreckender: rund 75 Prozent dieser Schwächen wären vermeidbar. „Wenn wir schon bei den Jüngsten mit regelmäßigen Tests beginnen, können viele Erkrankungen verhindert und die Zahlen gesenkt werden“, sagt Julia Kempe.