Franchise | BNI-Umfrage: Netzwerker leiden in der Krise weniger stark

Kleinunternehmer leiden unter der Corona-Krise dann weniger, wenn sie ein starkes Netzwerk hinter sich haben. Umfragen der Universität Wien wurden diesbezüglich mit einer sehr ähnlichen des Unternehmernetzwerks BNI (Business Network International) verglichen. Von weniger Umsatzeinbußen betroffen, optimistischer in die Zukunft blickend und weniger insolvenzgefährdet sind jene, die über ein starkes Netzwerk verfügen.

Befragt wurden 562 deutsche und österreichische Klein- und Kleinstunternehmen von BNI sowie  546 Unternehmer in einer Studie der Universität Wien.

Umsatzeinbrüche bei Netzwerkern seltener

Besonders die kleinsten Unternehmen waren und sind von den Auswirkungen der Krise und den damit verbundenen Maßnahmen betroffen. Die Universität Wien hatte im April Unternehmer im deutschen Sprachraum befragt, wie sich die Pandemie auf ihre Umsätze auswirkt. Dabei gaben 75 Prozent an, dass sie mindestens die Hälfte ihres Umsatzes eingebüßt hatten.

In der BNI-Umfrage sagten nur 36 Prozent der Kleinstunternehmen aus, mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes verloren zu haben. „Wer strukturiert netzwerkt, wird von Krisen weniger hart getroffen“, sagt Stefan Gössler, verantwortlicher BNI-Direktor für die Bundesländer Steiermark & Burgenland und Initiator der BNI-Umfrage.

„Dabei darf man auch nicht vergessen, Krisensituationen sind für Unternehmer nichts Außergewöhnliches. Die aktuelle Krise ist bereits die 17. länderübergreifende Wirtschaftskrise seit den 1970er Jahren“, ergänzt Gössler.

Netzwerk bringt bessere Perspektiven

Auf die Frage „Wie lange werden Sie brauchen, um wieder Umsätze wie vor der Covid-Krise zu haben“, erwarten 42% der Unternehmer mit einem starken Netzwerk, dass sie nach drei Monaten wieder auf diesem Niveau sein können. Damit ist der Wert dreimal so hoch wie bei den befragten Unternehmern bei der Universitäts-Umfrage (14%).

„Es zeigt sich, dass Netzwerker auch vom emotionalen Rückhalt ihres Teams profitieren und zuversichtlicher in die Zukunft blicken. Die Überzeugung auf ein System vertrauen zu können, das Kunden verschafft, sobald die COVID-19-Maßnahmen wegfallen, spielt hier eine zentrale Rolle“, erklärt Michael Mayer, BNI-Nationaldirektor für Deutschland und Österreich. Er ergänzt: „Zuversicht ist der zentrale Kitt in der regionalen Wirtschaft. Netzwerker haben mehr Zuversicht und beflügeln so die regionale Wirtschaft.“

Arbeitsplätze stabiler

Kleinunternehmen bilden das Rückgrat, nicht nur der regionalen Wirtschaft. Nur wenn diese Unternehmen weiterhin bestehen, ist der Großteil der Arbeitsplätze gesichert. Bei der Umfrage der Universität Wien gaben 22% der KMUS und EPUS an, stark insolvenzgefährdet (Insolvenzrisiko 50% und höher) zu sein. Bei Unternehmern mit einem Netzwerk sind es lediglich 3,6%.

„Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, die Sicherung von Arbeitsplätzen ist eines meiner prioritären Ziele. Das richtige Netzwerk kann der entscheidende Faktor sein, ob ein Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze weiterhin bestehen bleiben“, sagt Stefan Gössler.

Das unterstreichen auch die Antworten auf die Frage „Wie wichtig wird mein unternehmerisches Netzwerk sein, um nach dieser Phase wieder durchzustarten?“ 87,6% der Befragten gaben an, dass das Netzwerk wichtig, sehr wichtig oder gar von vitaler Bedeutung sein wird, um wieder durchzustarten.