Vom Fass wird etablierte Geschäfte an neue Franchisepartner übergeben
Die allermeisten Vom Fass-Franchisepartner, die 50 oder gerade 60 Jahre alt sind, arbeiten mit Herzblut und freuen sich täglich auf ihr Spezialitätenbusiness. Rund eine Handvoll Partner aber gibt es, die ihr bewährtes Geschäft an interessierte Nachfolger weiter geben möchten. Die Franchisezentrale der Vom Fass AG plant, diese Standorte in den nächsten zwölf bis 18 Monaten an neue Franchisepartner zu übergeben.
Und für den ist der Plan ideal. Denn der Gründer, der ein Geschäft übernimmt, hat entscheidende Vorteile: Die Marke Vom Fass ist in der jeweiligen Stadt eingeführt, Stammkunden werden mit übernommen und das Geschäft ist nachweislich seit vielen Jahren erfolgreich. Der neue Franchisepartner braucht den Markt nicht mehr zu erobern.
Rehm stellt Karriere auf den Kopf
Marco Rehm (Foto) hat diese Chance genutzt und das Vom Fass-Geschäft in Dillingen an der Donau mit Ehrgeiz und Unternehmergeist übernommen. „Genau solche Gründer suchen wir für weitere Standorte“, erklärt Franchisemanager Gunther Veit von der Zentrale in Waldburg.
Rehm (36), verheiratet, zwei Kinder, hat Betriebswirtschaftslehre studiert, machte Karriere und hatte eine verantwortungsvolle Position in der Marktforschungsbranche. Und dennoch stellte er seine bisherige berufliche Karriere auf den Kopf und startete vor knapp zehn Wochen eine ganz neue Karriere als Franchisepartner bei Vom Fass.
Seit dem 2. Mai 2015 ist er Inhaber des Vom Fass-Geschäfts in Dillingen. Er hat das Geschäft von Annemarie Schima, die fast 20 Jahre ihren Vom Fass-Laden geführt hat und in den Ruhestand gehen wollte, übernommen. Was treibt einen studierten, jungen Familienvater ausgerechnet in die 18.000 Einwohner große Stadt? „Ich habe nach einer Veränderung gesucht. Ich will gestalten, Verantwortung übernehmen, Geld verdienen und zugleich Spaß haben“, erzählt Rehm.
Rehm war Stammkunde bei Schimas` Vom Fass-Geschäft. Letzten August sprach sie Rehm an: „Das Geschäft läuft gut. Aber ich will mich zur Ruhe setzen. Das wäre doch etwas für Sie!“ Rehm überlegte. Dann schickte er seine Bewerbung los. Es folgten: Bewerbungsgespräch, zwei Praktika in Mainz und Nürnberg, der Besuch der Zentrale, Gespräche mit Franchisemanager Gunther Veit, Vom Fass-Gründer Johannes Kiderlen und Vorstandschef Thomas Kiderlen.
Geschäft übernommen, Umsatz verdoppelt
Am neuen Standort übernahm Rehm das Geschäft von Ex-Inhaberin Schima und eröffnete knapp 500 Meter vom alten Platz entfernt. „Das neue Geschäft ist größer, heller und besser erreichbar“, erklärt der neue Chef Rehm. „Wir werden besser wahrgenommen.“ Weitere Vorteile, die den Einstieg von Rehm deutlich erleichterten: Ein eingeführter Markt, Übernahme einer erfahrenen 450-Euro-Kraft und die ehemaligen Stammkunden. Nach den ersten fast zehn Wochen ist er sehr zufrieden. „Im Vergleich zu meiner Vorgängerin habe ich den Umsatz fast verdoppelt. Es ist erstaunlich, was ein Standortwechsel bewirken kann. Die Lage ist eben doch entscheidend.“
Auch Franchisemanager Veit bestätigt: „Eine Übernahme ist für Gründer ideal.“ Das Geschäft ist in der Stadt bekannt und eingeführt. Der Nachfolger kennt die bisher erwirtschafteten Kennzahlen, bekommt die Stammkunden gleich mitgeliefert und kann direkt mit dem etablierten Geschäft und dem bewährten Vom Fass-Konzept durchstarten. Ähnlich engagierte Gründer wie Rehm werden zum Beispiel in Städten wie Fürth, Pfarrkirchen, Wangen oder Weilheim gesucht.