Franchise | Kfz-Meister der Premio-Betriebe starten ganz innovativ
Unter dem Motto „Qualifikation trifft Innovation“ kamen rund 180 Partner und Kfz-Meister der Premio- und HMI-Partnerbetriebe in Bremen zusammen – beim Meistertreffen fiel der Startschuss für die Partner-Veranstaltungen 2020 der GD Handelssysteme (GDHS).
Das umfangreiche Programm von Thorsten Brückner, Leiter Autoservice (GDHS), schlug den Bogen von neuesten Technik-Trends über Fachvorträge hin zu praxisorientierten Workshops.
„Qualifikation müsst ihr drauf haben!“
Der erste Veranstaltungstag stand für die Teilnehmer mit dem Besuch der Hausmesse ganz im Zeichen der „Innovation“. Seit einigen Jahren obliegt der FRI (Freie Reifeneinkaufs-Initiative), die Einkaufsorganisation der GDHS-Partner, die Organisation der Hausmesse. „Der direkte Austausch von Hersteller und Fachkraft ist selten und wird in dieser Fülle nirgendwo in der Branche geboten“, sagte Brückner.
Die richtige „Qualifikation“ stand an Tag zwei im Fokus der Fachvorträge und Workshops. „Qualifikation, die müsst ihr drauf haben!“, meinte daher auch Detlef „Det“ Müller, bekannt aus „Grip – das Motormagazin“, der mit dem Moderator Helge Thomsen vom „Youngtimer Duell“ und Thorsten Brückner für einen kurzen Gastauftritt auf der Bühne stand.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Dennis Epping, Manager Retail Operations (GDHS), hatte sich das Veranstaltungsmotto zum Thema gemacht und referierte über die Entwicklung der Fahrzeugtechnik und die Zukunft der Mobilität. Als wesentliche Treiber für die Veränderung des Fahrzeug- und Servicemarktes nannte Epping die fortschreitende Digitalisierung innerhalb der Branche einhergehend mit den neuen Technologien.
Daneben werde ein verändertes Kundenverhalten, das sich vor allem in einem immer größeren Umweltbewusstsein widerspiegele, gemeinsam mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ immer größere Bedeutung erlangen. Als Vertreter der Marke Goodyear war auch Holger Rehberg, Produktmanager (GDTG), in Bremen dabei. Nach einer kurzen Vorstellung der Produktneuheiten aus dem Hause Goodyear, befasste Rehberg sich mit den brisanten und aktuellen Themen „Entsorgung von Sealant-Reifen“ und „Reifen für Elektrofahrzeuge“.
Elektromobilität – eine Frage der Zeit
„Die Entscheidung für Elektromobilität ist vor mehr als zehn Jahren gefallen, leider hat Deutschland das nicht mitbekommen“, so die klaren Worte von Prof. Friedbert Pautzke, Deutschlands erster Professor für Elektromobilität an der Hochschule Bochum. Der Gastredner malte in seinem Vortrag über die Zukunft der Elektromobilität verschiedene Szenarien aus, stellte aber ganz klar heraus, dass die Frage schon lange nicht mehr laute, ob sich Elektromobilität durchsetze, sondern wann und wie sie dies tut.
Nach einem Rückblick auf die Entwicklung des Elektroautos beleuchtete Pautzke unter anderem die Frage nach der Umweltbelastung durch Elektromobilität von der Fertigung über den Betrieb bis hin zum späteren Recycling. Pautzke veranschaulichte diesen Punkt an einem so genannten Life Cycle Assessment (LCA), der systematischen Analyse der Umweltwirkungen von Produkten während ihres gesamten Lebensweges.
Für die Meister im Publikum zeichnete Pautzke ein sehr reales Bild dessen, was sich im Werkstattbetrieb ändern wird, welche neuen Arbeiten auf die Meister und ihre Teams in Zukunft zukommen und welche Tätigkeiten schon bald nicht mehr benötigt werden. Pautzke prognostizierte eine Verlagerung des Arbeitsfeldes auf vorwiegend informationstechnische Aufgaben. Doch er gab auch leichte Entwarnung, denn wer die Entwicklungstrends rechtzeitig erkenne, brauche sich um die Zukunft nicht zu sorgen.
Digital vernetzte Werkstatt
Um die digital vernetzte Werkstatt und was damit heute ganz konkret gemeint ist, ging es im ersten Teil des Vortrags von ASA-Livestream Geschäftsführer Frank Beaujean. Wenn die digitale Technik bequem, einfach und kostengünstig in der Anschaffung sei und im Alltag Erleichterung bringe, würde sie auch erfolgreich sein und Ressourcen in den Betrieben schonen.
So gehöre laut Beaujean die Archivierung der Daten in elektronischer Form bei Klimaservice, Achsvermessung oder Radwuchten in vielen Betrieben längst zum digitalen Werkstattalltag.
Was es genau mit dem ASA-Livestream auf sich hat, welche gesetzlichen Vorgaben es zu beachten gilt und was auf einen Betrieb zukommt, der noch immer nicht über die vorgeschriebene Spezial-Schnittstelle verfügt, erläuterte der Fachmann im Anschluss.
Dem an Bedeutung immer weiter gewinnenden Thema „Klimaanlage“ widmete sich Andreas Lamm (Würth GmbH & Co. KG). Denn gerade bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen sei die Klimaanlage zusammen mit dem passenden Check eine Dienstleistung nur für speziell ausgebildete Experten. Hier gäbe es für Betriebe und Werkstätten, die bestens geschult sind, gute Verdienstmöglichkeiten, berichtete Lamm.